Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Ludwig Erhard im 1. Kabinett der
Bundesregierung unter Konrad Adenauer als Bundesminister für Wirtschaft
eingesetzt. Später hält er auch das Amt des Vizekanzlers inne, bis er 1963,
nach dem Rücktritt Adenauers, Bundeskanzler wird. In den Jahren 1966-1967 ist
Erhard darüber hinaus Vorsitzender der Christdemokraten und bis zu seinem Tod
1977 Ehrenvorsitzender der CDU.
Man könnte meinen, mehr CDU wie Ludwig Erhard
geht nicht. Doch wie sich nun herausstellt war Ludwig Erhard nie Mitglied in
der CDU, geschweige denn überhaupt Mitglied in irgendeiner Partei. Was ist hier
denn schief gelaufen? Man war lange Zeit davon überzeugt, dass Ludwig Erhard
zwar spät in die CDU eingetreten war, aber dass er auf jeden Fall Mitglied war.
Der ehemalige Leiter des Parteiarchivs der CDU Günter Buchstab und der
ehemalige Geschäftsführer der Ludwig- Erhard- Stiftung Horst Friedrich Wünsche
revidierten im Jahre 2006 jedoch diese Annahme und verkündeten, dass eine CDU-
Mitgliedschaft Erhards in keinen Akten erfasst werden konnte.
Ludwig Erhard,
der mit seiner Wirtschaftsordnung der sozialen Marktwirtschaft auch zur FDP
gepasst hätte, erhielt anscheinend auch Angebote Mitglied der FDP zu werden.
Vielleicht hat er im Zwiespalt zwischen der FDP, die ihn durch Vermittlung
wichtiger Wirtschaftsämter den Weg für die weitere politische Karriere ebnete,
und der CDU, durch die er zu einem der bedeutendsten Politiker seiner Zeit
wurde, sich am Ende für die Parteilosigkeit entschieden. Egal welcher Partei er
letzten Endes angehörte, die Taten des Mannes mit der Zigarre sprechen für
sich.
Bild: By René Spitz [CC BY-ND 2.0], via Flickr
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