Sonntag, 4. Mai 2014

Wahlen in Südafrika 2014

Südafrikas Präsident Jacob Zuma


Es ist soweit, am 7. Mai 2014 wählt Südafrika das Parlament und den Präsidenten. Favorit ist die jetzige Regierungspartei ANC mit ihrem Präsidentschaftskandidaten Jacob Zuma. Größter Gegner ist die jetzige Oppositionspartei Democracy Alliance von Helen Zille. 

Helen Zille, Tochter von deutschen Emigranten, war Bürgermeisterin von Kapstadt und ist heute Ministerpräsidentin des Westkaps, die einzige Region, die nicht von der ANC regiert wird. Helen Zille kämpfte in der Vergangenheit gegen die Apartheidspolitik und übte, durch ihre Arbeit bei einer der damals führenden liberalen Zeitung Rand Daily Mail, Kritik am Apartheidsregime. Heute ist sie eine der Hoffnungsträgerinnen für ein Südafrika ohne Vetternwirtschaft und Rassismus.

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es allerdings zu einer Wiederwahl von Jacob Zuma kommen, obwohl er und seine ANC seit Jahren in der Kritik stehen Steuergelder zu verschwenden und in die eigene Tasche zu erwirtschaften. Präsident Zuma hatte zuletzt sein Privatanwesen großzügig erweitern und überarbeiten lassen und dies mit Steuergeldern in dreistelliger Millionenhöhe finanziert. Ein weiterer Kritikpunkt an der Politik der ANC ist die mangelnde Problemlösekompetenz, um die hohe Arbeitslosigkeit in Südafrika zu verringern; diese beträgt heute 24%. Im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten ist diese Zahl gering, doch als sogenannter BRICS- Staat liegt Südafrika damit weit hinter den Arbeitslosenzahlen der anderen aufstrebenden Industrienationen. In diesem Jahr gehen zum ersten Mal diejenigen wählen, die nach der Apartheids- Ära geboren worden sind. 

20 Jahre nach Ende dieses dunklen Kapitels Südafrikas hat die ANC es bis heute jedoch nicht geschafft das Verhältnis zwischen Schwarzen und Weißen merklich zu verbessern. 
Ein Land, in dem Weiße hinter ihren Festungen mit Stacheldraht und Wachhund leben, während Schwarze in Townships unter Wellblechen schlafen. 
Ein Land, in dem weiße  jugendliche Afrikaaner in paramilitärischen Bootcamps für den Kampf gegen Schwarze trainiert werden und Schwarze auf dem Land weiße Farmer erschießen, um Land einzufordern. 


Südafrika, ein Land, das wegen korrumpierter Politiker, Vetternwirtschaft und fehlender Verständigungspolitik nicht dort steht, wo Nelson Mandela es sich bis zu seinem Tod erhofft hatte.


Bild: By GovernmentZa [CC BY-ND 2.0], via Flickr

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