Sonntag, 11. Mai 2014

Wasserkrieg der Atommächte

Wie wichtig ist die Ressource Wasser?
„The next war in the Middle East will be fought over water, not politics."

Boutros Boutros- Ghali (1985)


Wasser ist lebensnotwendig und sollte jedem Menschen zugänglich sein. In manchen Regionen der Welt ist dies allerdings nicht der Fall. Das oben genannte Zitat ist nicht nur auf den Nahen Osten anwendbar, sondern auch auf die Regionen Indiens und Chinas; Regionen in denen mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung lebt und die in Zukunft weiter wachsen wird. Im Zuge des wirtschaftlichen Fortschritts beider Atommächte verschlechterten sich durch Überdüngung und ungeklärter Abwasser die Wasserreserven im Boden. 

Aufsehen erregte nun auch das geplante Projekt Chinas eines riesigen Staudamms in der Region Mêdog. Dort soll das Wasser des Yarlung Tsangpo, dem wasserreichsten Fluss Asiens, durch das dann bis dahin größte Wasserkraftwerk der Welt geschickt werden und per Wasserleitungen den wasserarmen Norden Chinas versorgen. Doch wer am oberen Teil des Flusses Wasser abschöpft, der nimmt dem, der am unteren Teil des Flusses sitzt, das Wasser weg, und das ist in diesem Fall Indien. Der im Tibet entspringende Fluss besitzt in Indien den Namen Brahmaputra und ist für die Wasserversorgung Indiens und Bangladeschs existenziell

Es ist auch nicht verwunderlich, dass China die autonome Region Tibet seit den 50er Jahren annektiert hält, wenn man sich das wirtschaftliche Potential durch die Wasserkraftwerke und die lebensnotwendigen Wasserreserven, die sich im Himalaya verbergen, vor Augen hält. Ähnlich verhält es sich auch mit der Annektierung der syrischen Golanhöhen durch Israel, in denen die Quellflüsse des Jordan entspringen, einem der wichtigsten Wasserlieferanten in dieser Gegend.

Der Nahe Osten, sowie die Regionen China und Indien zeigen, welches Konfliktpotential in diesen Gebieten steckt und wie wichtig es für jeden Staat sein wird, die Trinkwasserversorgung der eigenen Bevölkerung zu sichern. Im Zweifelsfall auch mit Gewalt.



Bild: By deepgoswami [CC-BY-NC-ND 2.0], via Flickr

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